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Ist durchgehender Schlaf unnatürlich? Die spannende Geschichte vom biphasischen Schlaf.


biphasischer Schlaf

Wie unsere Vorfahren wirklich schliefen – und was wir daraus lernen können


Hast du dich jemals gefragt, warum du manchmal mitten in der Nacht aufwachst und das Gefühl hast, noch nicht bereit für den nächsten Tag zu sein? Vielleicht ist das gar keine Schlafstörung, sondern dein Körper erinnert sich an eine uralte Tradition – den biphasischen Schlaf! Hier erfährst du, warum unsere Vorfahren in zwei Phasen schliefen und was das für deinen modernen Alltag bedeuten könnte.


Der geheimnisvolle „zweite Schlaf“ – Ein Blick in die Vergangenheit

Stell dir vor, du lebst vor 500 Jahren. Elektrisches Licht gibt es noch nicht. Sobald die Sonne untergeht, wird es dunkel, und du legst dich ins Bett. Aber anstatt durchzuschlafen, wachst du nach ein paar Stunden auf – völlig normal! Die Menschen damals nannten das den „ersten Schlaf“. Während dieser Wachphase für ein bis drei Stunden gingen sie ihren Tätigkeiten nach: Sie beteten, lasen, reflektierten ihre Träume oder hatten einfach entspannte Gespräche mit ihrer Familie. Danach legten sie sich wieder schlafen – in den „zweiten Schlaf“ – bis die Morgendämmerung sie weckte.


Warum haben sie das gemacht? Ganz einfach: In einer Welt ohne künstliches Licht waren die Nächte oft 10 bis 12 Stunden lang. Unser Körper braucht aber nicht so viel Schlaf am Stück. Also teilte sich der Schlaf in zwei Phasen auf, die durch eine natürliche Wachzeit getrennt waren.


Was sagt die Wissenschaft?

Forscher wie der amerikanische Psychiater Thomas Wehr haben untersucht, ob dieser biphasische Schlaf wirklich „natürlicher“ ist als unser heutiger monophasischer Schlaf (also acht Stunden am Stück). In einem berühmten Experiment hielten sich Teilnehmer wochenlang in einem Raum ohne künstliches Licht auf, mit einem Zeitplan von 14 Stunden Dunkelheit pro Tag. Das Ergebnis? Schon nach wenigen Wochen entwickelten sie einen biphasischen Schlafrhythmus – zwei Schlafblöcke mit einer Wachzeit dazwischen.


Das deutet darauf hin, dass unser Körper ursprünglich für diesen Rhythmus gemacht sein könnte. Mit der Einführung von elektrischem Licht und der Industrialisierung wurde jedoch das durchgehende Schlafen zur Norm【6】【7】.


Warum schlafen wir heute anders?

Der Wechsel zum monophasischen Schlaf begann mit der Industrialisierung. Elektrisches Licht verlängerte die Abende, und die Arbeitswelt verlangte von den Menschen, früh aufzustehen und den Tag strukturiert durchzuarbeiten. So wurde der durchgehende Schlaf zum Standard.



Doch diese Veränderung kam nicht ohne Nebenwirkungen. Viele Menschen leiden heute an Schlafstörungen, fühlen sich erschöpft oder wachen mitten in der Nacht auf und können nicht wieder einschlafen. Vielleicht liegt das daran, dass unser Körper sich noch an den alten Rhythmus erinnert.


Was passiert, wenn du mitten in der Nacht aufwachst?

Das nächtliche Aufwachen ist oft ein Grund für Sorgen. Doch wenn du nach vier bis fünf Stunden Schlaf wach wirst, könnte das dein Körper sein, der dir sagt: „Das ist völlig normal!“ Historisch gesehen wäre dies die Zeit, um zu entspannen, über den Tag nachzudenken oder etwas Beruhigendes zu tun.


Wenn du in dieser Wachphase jedoch in Panik gerätst, weil du „durchschlafen solltest“, kann das zu Stress und tatsächlichen Schlafproblemen führen. Es hilft, diese Wachphasen zu akzeptieren und als eine natürliche Erinnerung an unsere Vergangenheit zu betrachten.


Ist biphasischer Schlaf besser für dich?

Es gibt keine pauschale Antwort, ob biphasischer oder monophasischer Schlaf besser ist. Beide haben Vor- und Nachteile:


Vorteile des biphasischen Schlafs:


Natürlicher Rhythmus: Für einige Menschen fühlt sich dieser Schlaf „richtiger“ an.


Zeit für Reflexion: Die Wachphasen könnten helfen, Stress abzubauen oder kreative Ideen zu entwickeln.


Anpassung an Winterzeiten: In den dunklen Monaten könnte biphasischer Schlaf einfacher umzusetzen sein.


Nachteile:


Schwierig im modernen Alltag: Unser Arbeits- und Familienleben ist oft auf einen durchgehenden Schlaf ausgerichtet.


Umstellung erforderlich: Es dauert Wochen, bis sich der Körper an biphasischen Schlaf anpasst.


Kannst du biphasischen Schlaf ausprobieren?


Wenn du neugierig bist, kannst du dieses Schlafmuster testen – besonders in den Wintermonaten. Hier sind einige Tipps:


1. Reduziere künstliches Licht: Verbringe die Stunden vor dem Schlafengehen in gedämpftem Licht.


2. Teile die Nacht auf: Schlafe zum Beispiel von 20:00 bis 0:00 Uhr und dann von 2:00 bis 6:00 Uhr.



3. Nutze die Wachphasen sinnvoll: Lies ein Buch, meditiere oder reflektiere über deinen Tag.


Wichtig: Nicht jeder Körper ist für diesen Rhythmus geeignet. Beobachte, wie du dich fühlst, und sprich im Zweifel mit einem Arzt.


Fazit: Ist durchgehender Schlaf unnatürlich?

Nein, nicht unbedingt. Der monophasische Schlaf ist eine moderne Anpassung, die für viele Menschen funktioniert. Doch wenn du das Gefühl hast, dass dein Schlaf unruhig ist, oder wenn du nachts aufwachst, könnte es daran liegen, dass dein Körper sich an den alten biphasischen Rhythmus erinnert.


Die Geschichte des biphasischen Schlafs zeigt uns, jedoch, dass es keinen Lebewesen auf dieser Welt gibt das einen monophasischen Schlaf pflegt – was uns schon etwas zum Nachdenken anregen sollte!


Quellen


1. Schlafonaut – „Ist biphasischer Schlaf natürlich?“ Hier nachlesen【6】.


2. Yakbett – „Biphasischer Schlaf im Mittelalter“ Hier nachlesen【7】.


3. Wehr, T.A. – Experiment zur Schlafaufteilung. Studie auf PubMed.




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